„Keiner stellt die Notwendigkeit einer Modernisierung der Heinrich-Heine-Schule grundsätzlich in Frage. Aber bei geschätzten Mehrkosten von rund 22 Millionen Euro darf ja wohl nochmal genau hingeschaut werden“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende im Plöner Kreistag Kai Bellstedt.
Im Haushalt 2019 wurden rund 14 Millionen Euro für den Neubau der Schule in Heikendorf bereitgestellt. Dieses wurde damals von der SPD unterstützt. Nach einer erneuten Prüfung und Kostenschätzung durch die Kreisverwaltung werden – auch durch die Erweiterung des Raumprogramms – nunmehr rund 37 Millionen Euro aufgerufen. Dieses war für die SPD-Kreistagsfraktion Anlass, gemeinsam mit den Fraktionen von Grünen, Linken und KWG, einen Antrag in die jüngste Sitzung des Kreistages einzubringen, der den Neubau zunächst stoppt und die Planung neu aufsetzt. Dabei sollen unter Berücksichtigung der Schülerzahlen die Varianten Neubau, Sanierung mit Teilneubau und Sanierung geprüft werden.
Dabei soll auch die Haushaltslage des Kreises berücksichtigt werden. Dem Vorschlag hat sich die Mehrheit des Kreistages angeschlossen und zugestimmt. Noch beim Stellenplan hat die CDU auf die finanzielle Lage des Kreises aufmerksam gemacht. Hier ging es um eine personelle Aufstockung mit überschaubaren Kosten. Bei 22 Millionen Euro fällt die Entscheidung offenbar leichter. Die SPD hat beides in den Blick genommen und Weitblick bewiesen. Zwischen 2008 und 2018 wurden unter starker Beteiligung der SPD die Schulden des Kreises von 54 auf 28 Millionen Euro gesenkt.
„Wieso die CDU nun aus parteitaktischen Gründen ein Schreckensszenario aufbaut und von einer Blockbildung spricht, ist für uns nicht nachvollziehbar“, so Kai Bellstedt.
In der Vergangenheit hat die SPD mit wechselnden Mehrheiten sachpolitische Projekte beschlossen. Die CDU konnte sich immer auf ihren eigenen Block aus CDU, FDP und UWG sowie teilweise der AfD verlassen. Von Seiten der SPD hat es niemals Absprachen mit der AfD gegeben.
„Wieso der Heikendorfer Bürgermeister und Schulausschussvorsitzender des Kreises erstmals in der Kreistagssitzung von der Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung der Gemeinde gesprochen hat, ist für uns unverständlich “, so Kai Bellstedt abschließend. Die CDU sollte ihre beleidigte Haltung überdenken und zu konstruktiven Gesprächen zurückkehren. Das Angebot aus Heikendorf ist dafür ein erster Schritt und sollte nun konkretisiert werden.