Weihnachtsgruß des Bürgermeisters

Tannenbaum 2020

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

ein ganz ungewöhnliches Jahr neigt sich dem Ende. Zu Beginn des Jahres berichteten die Medien von einem Virus in Asien. Wie immer sehr weit weg und wir werden so etwas nicht bekommen. Wenige Wochen später sahen wir Fernsehbilder, bei denen in Italien Särge von der Armee transportiert werden mussten, weil es die italienischen Bestattungsunternehmen nicht mehr schafften, die Coronatoten zu beerdigen. Corona erreichte Ende Februar Deutschland und führte Mitte März auch bei uns zum Lockdown. Ein Begriff, den wir bis dahin gar nicht kannten. In den Wochen danach mussten wir sehr viel über diese Krankheit lernen, steigende Zahlen, viele Tote, Ansteckungsgefahren, Berechnungen, Schutzmaßnahmen, Quarantäne, Tragen von Masken usw.

Wir mussten aber auch lernen, dass Abstandhalten und Kontaktbeschränkungen das Gebot der Stunde wurden. Plötzlich mussten Kinderspielplätze gesperrt werden, Die Schulen und Kindergärten waren wochenlang geschlossen, Eltern mussten Betreuung organisieren, der Beruf musste von zu Hause ausgeübt werden. Homeoffice war die neue Arbeitsform.

Aber auch in der Gemeinde änderte sich von einem Tag zum anderen vieles. Versammlungen, Veranstaltungen und andere Zusammenkünfte, Feiern, Feuerwehrdienste fanden bis zum Sommer überhaupt nicht mehr statt. Familienfeiern, Ehejubiläen und Geburtstage konnten nicht mehr in der gewohnten Form stattfinden. Man war plötzlich ganz eng ans Haus gebunden. Wir fanden plötzlich Zeit, uns intensiver um unsere Häuser und Grundstücke zu kümmern oder auch nur mit uns und unseren Familien. Das Ganze hat aber auch zu einer Entschleunigung unseres Lebens geführt. Das bisherige Leben unter dem Motto „immer größer, immer weiter, immer höher“ wurde durch einen unsichtbaren Virus ausgebremst. Nachdem es dann im Sommer wieder zu einigen Lockerungen kam und wir wieder in kleinen Gruppen zusammenkommen konnten, werden wir jetzt noch einmal auf eine harte Probe gestellt. Es ist im Moment schwer einzuschätzen, wie sich die Lage in den nächsten Monaten über den Winter entwickeln wird.

Bei all den Einschränkungen dürfen wir uns aber auch freuen, dass wir in unserer Gemeinde und Umgebung von schweren Krankheitsfällen im Zusammenhang mit Corona verschont geblieben sind. Das ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass alle sehr diszipliniert mit den Einschränkungen umgegangen sind. Ich wünsche uns auch für die nächsten Wochen und Monate die Kraft, uns an die Vorgaben der Politik zu halten, um dann durch Impfstoffe und andere Maßnahmen aus dieser Krise zu kommen und wieder zur gewohnten Form des Zusammenlebens zu finden.

Aber auch in der Gemeinde konnten wir nicht wie gewohnt unsere Anliegen bearbeiten. Wir haben aber dennoch die bauliche Entwicklung der Gemeinde voranbringen können. Wir wollen für die Zukunft einige Bauplätze schaffen, in Kossau das Gewerbegebiet um den Containerdienst erhalten und erweitern, die Feuerwehren modernisieren und die notwendige Infrastruktur schaffen. Leider haben wir dieses aufgrund der Beschränkungen nicht in der nötigen Tiefe und Gründlichkeit bearbeiten können. Diese Themen sind jedoch in der Verwaltung in Bearbeitung und zur Abstimmung mit anderen Behörden in Vorbereitung, so dass zu Beginn des Jahres das weitere Vorgehen mit allen Beteiligten auch in der Gemeinde abgestimmt werden kann.

Ich wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr im Kreise Ihrer Familien und Freunde, Gesundheit und möglichst wenige Einschränkungen durch die Pandemie.

Mit freundlichen Grüßen,

Jörg Prüß

Der Bürgermeister