Auch wenn es uns schwerfällt, es zu glauben, aber Corona beherrscht immer noch unser Leben. Das erste Halbjahr war von vielen Einschränkungen und Verboten geprägt. Mittlerweile sind viele von uns geimpft, die Zahlen waren vor wenigen Wochen fast auf Null gesunken, und trotzdem stehen wir vor der 4. Welle, die uns sicherlich auch wieder zu Einschränkungen zwingen wird. Trotz dieser schweren Bedingungen konnten wir in den letzten Wochen die eine oder andere Veranstaltung wie Kinderfest in Kossau, Kindercamp des Jugendtreffs und Dorfflohmärkte durchführen. An den Besucherzahlen konnte man deutlich erkennen, dass wir alle gerne wieder an Veranstaltungen teilnehmen wollen. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal ganz herzlich bei der Feuerwehr in Kossau bedanken, die spontan eine Sammelaktion für die Opfer der Flutkatastrophe organisiert hat. Die Spenden wurden durch das DRK Grebin in den westdeutschen Raum verbracht.
In der Gemeinde hat es auch einige Veränderungen gegeben. So konnten wir nach einstimmigem Beschluss durch die Gemeindevertretung und der Klarstellung der Rechtslage an der Badestelle am Schluensee eine neue Badeinsel beschaffen und zu Wasser bringen. Die Besucher freuen sich hierüber sehr. In Sachen Badestelle hat es aber auch immer wieder Diskussionen zu den Wohnmobilen gegeben. Die Bürgermeister auf Amtsebene und die Verwaltungen haben beraten und festgelegt, dass die geltenden Vorschriften einzuhalten sind, aber auch eine gewisse Großzügigkeit an den Tag gelegt werden sollte. Das Ordnungsamt ist nicht in der Lage, jede Nacht die vielen Badestellen im Amtsbereich mehrfach abzufahren und Ordnungsmaßnahmen durchzuführen, solange keine massiven Störungen eintreten. Das einfache Schlafen in einem Fahrzeug wird geduldet.
An der alten Schule in Lebrade wurde die Kompoststelle erneuert, Risse in der 2018 erneuerten Straßendecke zwischen Lebrade und Kossau wurden verfüllt, um Frostschäden vorzubeugen. Die Zufahrt zum Kiesabbaugebiet in Kossau wird in den nächsten Wochen auch noch saniert.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch einige Anmerkungen zu dem Gewerbegebiet in Kossau machen. Am 10. Juli hat es in den Kieler Nachrichten schon einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema gegeben. Auf Betreiben der Firmen Wandhoff Kiesabbau und Kahl Containerdienst wurde ein Plan erstellt, der dort im Bereich ca. 30 Gewerbegrundstücke ausweisen könnte. Die Planungsbehörde des Kreises Plön und Wirtschaftsförderungsagentur des Kreises Plön haben sich mit diesem Plan beschäftigt und sehen aufgrund fehlender Gewerbeflächen im gesamten Kreis Plön einen Planungsansatz. Die Gemeinde kann ein solches Projekt, das schon in der Erschließung über 3 Millionen € kosten würde, nicht realisieren. Sie hat aber auch erklärt, dass man als Standortgemeinde bei der Planung durch andere mitarbeiten müsste und würde.
Ein weiteres Thema ist die Flächenplanung für ein kleines Baugebiet in Lebrade, dass am Ortsausgang Richtung Rixdorf entstehen und mit ca. 12 Wohnhäusern und einem Feuerwehrhaus bebaut werden soll. Ein erster Planentwurf wurde zu Beginn des Jahres durch verschiedene Behörden bewertet und mit einigen Änderungsvorschlägen versehen, die mittlerweile durch das Planungsbüro eingearbeitet wurden. In den nächsten Wochen wird dieses in Sitzungen öffentlich vorgestellt und den Bürgern die Möglichkeit der Beteiligung und Stellungnahme geboten, bevor ein Genehmigungsverfahren durch Behörden in die Wege geleitet wird.
Neben der Bauplanung hat es in den letzten Monaten aber auch einige Veränderungen durch Eigentümerwechseln von Immobilien gegeben. Ich möchte an dieser Stelle die neuen Bewohner der Gemeinde recht herzlich begrüßen. Es war zu beobachten, dass die Häuser, die zum Kauf angeboten wurden, sehr schnell neue Eigentümer gefunden haben. Das liegt zum einen sicherlich an der Gesamtsituation auf dem Immobilienmarkt als auch an den Vorzügen unserer Gemeinde.
Auch unsere Kleinsten beschäftigen uns. Hiermit meine ich die Belegung der Krippen- und Kindergartenplätze. Viele von uns werden vernommen haben, dass die Zahl der Kinder in unserer Gemeinde wieder ordentlich angestiegen ist. Darüber freuen wir uns sicherlich auch alle. Im Kindergarten in Rathjensdorf, in dem die Gemeinde Lebrade seit über 20 Jahren die Plätze für unsere Kinder zur Verfügung stellt, gibt es mittlerweile 30 bis 40 Plätze. Die Platzzahl ist abhängig vom Alter der Kinder. Im Februar werden die Plätze für das neue Kindergartenjahr ab August jeweils vergeben. In den vergangenen Jahren wurde die Gesetze im Bereich Kindergärten verändert, so dass auch die Platzvergabe neu geregelt wurde. Das führt mittlerweile zu Verunsicherung bei Eltern. Durch den nicht planbaren Zuzug von Familien kann sich nach den neuen Richtlinien auch mal eine Änderung der Reihenfolge bei der Platzvergabe ergeben. Bis vor einigen Wochen sah es so aus, dass nicht alle Kinder einen Platz erhalten könnten. Nach einigen persönlichen Gesprächen habe ich jedoch erfahren, dass auch einige Kinder in Plön einen Platz gefunden haben. Diese Gesamtsituation dürfte im nächsten Jahr wieder besser aussehen. Es lässt sich aber auch kurzfristig nicht immer eine Lösung finden, wenn Platz und Personal nicht vorhanden sind.
Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle auch noch über den Wechsel des Verwalters auf Gut Rixdorf berichten. Herr von Behr gehörte der Gemeindevertretung Lebrade von 1990 bis 2008 an. Die Entwicklung der Gemeinde in den letzten Jahren steht auch in engem Zusammenhang mit seiner Person, wenn ich an den Bau des Wärmenetzes und der Breitbandversorgung zurückdenke. Auch die aktuelle Bauleitplanung gehört dazu. Herr von Behr ist zum 1. Juli in den Ruhestand getreten und lebt jetzt mit seiner Frau in Ratzeburg. Ich wünsche beiden eine schöne Zeit in ihrer neuen Heimat.
Als neuen Verwalter begrüße ich Herrn Moritz Adamska ganz herzlich.
Jörg Prüß
Der Bürgermeister